Quiz

Hamburger Sommer 2017
Teste dein Wissen!

 

1. Was war am 7. und 8. Juli 2017 in Hamburg los?
A) Hafengeburtstag
B) Gipfel von 20 Staatschef*innen
C) Schlagermove
D) Festival der Demokratie

 

2. Hat es während der Proteste gegen den G20-Gipfel Polizeigewalt gegeben?
A) Nein. Olaf Scholz hat schon gesagt, dass es diese nicht gegeben hat, mehr ist dazu nicht zu sagen.
B) Ausnahmen passieren, dafür müssen sich die entsprechenden Beamten bereits vor Gericht verantworten.
C) Ja, wie in vielen Video- und Bildaufnahmen zu sehen ist, gab es unzählige Fälle
von Gewalt durch Polizist*innen gegenüber Demonstrierenden, Bürger*innen,
Demo-Sanitäter*innen sowie Pressevertreter*innen.
D) Nein, Hartmut Dudde würde sowas nie verantworten!

 

3. Was war nicht der Grund dafür, dass Hartmut Dudde als Einsatzleiter
während des G20-Gipfels bestimmt wurde?
A) Er ist für seine deeskalative Einsatzstrategie bekannt.
B) Um Demonstrierende abzuschrecken, nach Hamburg zu kommen.
C) Damit er „das gesamte deutsche Polizei-Equipment hier in Hamburg [aus] packen“ kann.
D) Er hat mit Gesetzesbrüchen bei vorherigen Einsätzen ausreichend Erfahrung gesammelt.

 

4. Mit welcher Grundlage wurde das antikapitalistische NoG20-Camp
in Entenwerder am 2. Juli 2017 gewaltvoll von der Polizei geräumt?
A) Aufgrund einer Anordnung der SPD, durch Andi Grote persönlich.
B) Der Polizeieinsatz am 2. Juli war rechtswidrig, weil das Verwaltungsgericht
vorher die Rechtmäßigkeit des Camps bestätigt hatte.
C) Aufgrund von Bitten besorgter Bürger*innen.
D) Es gab einen entsprechenden Beschluss des Oberverwaltungsgerichtes.

 

5. Wie viele verletzte Polizist*innen hat es während des G20-Gipfels
gegeben und wie kam es dazu?
A) Es haben sich nicht so viele Polizist*innen als verletzt gemeldet, das geschieht schließlich nur bei ernsthaften Verletzungen, die einen weiteren Einsatz unmöglich machen. Da wird ja nicht einfach jeder Schubser gemeldet.
B) Das weiß niemand so genau … die Zahlen sind völlig unklar, weil in der Polizeistatistik teilweise auch Beamt*innen eingerechnet werden, die sich schon vor dem Gipfel krank gemeldet haben oder beim Einsatz zum Beispiel unter Kreislaufproblemen oder Dehydrierung litten. Darüber hinaus wurden laut einer Anfrage der Linken-Abgeordneten Christiane Schneider 182 Beamte durch Reizgas verletzt. In einer ersten Recherche erfährt Buzzfeed eine Woche nach dem Gipfel von 21 Beamt*innen, die am Folgetag nicht wieder arbeiten konnten.
C) Die Frage, wie es dazu kam, verbietet sich, da sie von mangelndem Respekt gegenüber
den Ordnungshütern zeugt.
D) Es gab mindestens 1000 verletzte Beamte und sie wurden alle direkt durch
vermummte Demonstrant*innen verletzt, was auch sonst.

 

6. Wie viele Polizist*innen wurden bei der Demonstration am Rondenbarg
durch geworfene Steine und Rauchbomben verletzt?
A) Die kompletten ersten drei Reihen, die heldenhaft den Beschuss für die Kolleg*innen aufgefangen haben.
B) Über zehn, deswegen spielt diese Begebenheit in der Strafverfolgung solch eine große Rolle.
C) Weniger als fünf.
D) Keine.

 

7. Wie viele Demonstrierende wurden bei dem Polizeieinsatz am Rondenbarg verletzt?
A) Keine, das sieht man doch auf dem Polizeivideo. Schließlich haben die ja auch die
Polizist*innen kaputt gemacht.
B) Weniger als fünf Demonstrierende wurden durch einzelne übereifrige Polizist*innen leicht verletzt.
C) Autonome können nicht schmeißen: ca. 10 wurden durch die eigenen Wurfgeschosse getroffen. Polizeigewalt hat es schließlich nicht gegeben.
D) Offiziell sind 14 Menschen durch den Polizeieinsatz verletzt worden, 11 davon schwer (bspw. offene Brüche). Die Polizei sprach in einem Funkspruch von einem „Massenanfall von Verletzten“. Die Dunkelziffer liegt bei Demonstrationen grundsätzlich höher, da eine ärztliche Behandlung nach solchen Vorfällen in der Regel Strafverfolgung nach sich zieht.

 

8. Fabio V. war nach seiner Festnahme am Rande der Demonstration am Rondenbarg über vier Monate in Untersuchungshaft und musste sich bis vor kurzem zweimal wöchentlich bei der Polizei Hamburg melden. Was wird ihm konkret vorgeworfen?
A) Er hat einen Gegenstand in Richtung der Polizei geworfen.
B) Er hat bei der Festnahme aktiv Widerstand geleistet (Fußtritte, Schläge usw.).
C) Er war während der Demonstration am Rondenbarg anwesend.
D) Er war auf der Demonstration am Rondenbarg vermummt.
E) Er hat am Freitag nach der Demonstration am Rondenbarg den Rewe geplündert.

 

9. Wodurch tut sich der Hamburger Richter Krieten in den bisherigen
G20-Verfahren besonders hervor?
A) Er hat die unzureichenden Beweismittel in den Prozessen kritisiert.
B) Er liegt in seinen Urteilen bisher immer über dem geforderten Strafmaß der Staatsanwaltschaft.
C) Er legt besonderen Wert auf Verhältnismäßigkeit seiner Urteile.
D) Er ist für seine kritische, linkpolitische Einstellung bekannt, deswegen kommen bei ihm linke Aktivist*innen besonders gut weg.

 

10. Wie hoch ist der Entschädigungsfonds vom Bund und der Stadt Hamburg für Sachschäden während des G20-Gipfels? Wie viel wurde davon in Anspruch genommen?
A) Der Fonds umfasst 40 Millionen Euro, davon wurde nicht mal ein Viertel in Anspruch genommen.
B) Der Fonds umfasst 40 Millionen Euro, die nicht annähernd ausgereicht haben. Es herrschten schließlich bürgerkriegsähnliche Zustände und die Stadt wurde in Schutt und Asche gelegt.
C) Der Fonds umfasst 40 Millionen Euro, die annähernd ausgeschöpft wurden, eine realistische Schätzung.
D) Der Fonds umfasst 20 Millionen Euro, die annähernd ausgeschöpft wurden, eine realistische Schätzung.

 

11. Wie hoch fallen im Gegensatz dazu die Entschädigungen für Opfer und
Angehörige des Neonazi-Terrors durch den „NSU“ aus?
A) Die Entschädigungen für Opfer und Angehörige der Anschläge des NSU fallen natürlich höher aus, schließlich geht es da um Menschenleben, nicht um Autos. Darüber hinaus wurden die Angehörigen über viele Jahre durch rassistische Ermittlungen zu Tatverdächtigen gemacht und dadurch sozial isoliert.
Die Entschädigungen liegen um die 50 Millionen Euro.
B) Die Entschädigungen der NSU-Opfer liegen etwas unter denen in Hamburg, was vor allem mit der enormen Zahl von Betroffenen in Hamburg zusammen hängt.
Die Entschädigungen liegen bei 30 Millionen Euro.
C) Die Entschädigungen für Opfer und Angehörige der Anschläge des NSU liegen bei 0,9 Millionen Euro, schließlich geht es in Hamburg um Autos und nicht um Menschenleben.
Und das angezündete Auto könnte meins sein!

 

12. Was war das Ziel der bundesweiten Hausdurchsuchungen am 5. Dezember 2017 durch die SOKO „Schwarzer Block“?
A) Es wurden insbesondere Personen durchsucht, die sich im Vorfeld in den Medien kritisch gegenüber dem Polizeieinsatz am Rondenbarg geäußert haben. Es ist daher davon auszugehen, dass es um Einschüchterung ging.
B) Die Polizei war sich sicher, dass Autonome fünf Monate nach dem G20-Gipfel ihre ausgebrannten Mollies gerne als Souvenir in ihren Wohnungen ausstellen.
C) Es sollten Verdächtige festgenommen werden.
D) Der Polizei ist beim Einsatz am Rondenbarg ein Schlagstock verloren gegangen,
den wollten sie wieder finden.

 

13. Woran erkennt man, dass die Öffentlichkeitsfahndung der Polizei im
Dezember 2017 sorgfältig vorbereitet wurde und ausschließlich der Aufklärung von schweren Straftaten dient?
A) Die gesuchten Personen sind auf den hochaufgelösten Fotos eindeutig erkennbar.
Dabei sind auch die rassistischen und sexistischen Beschreibungen eine große Hilfe.
B) Vor allem die Videos bieten die Möglichkeit, einzelne Personen zu identifizieren.
C) Keine der Personen wäre anders zu identifizieren gewesen. Das zeigt besonders das Beispiel eines rechten Bloggers, der seit Juli Videos von seiner Anwesenheit bei der Rewe-Plünderung auf seinem blog veröffentlicht hat.
D) Gar nicht, sie dient einer politischen Stimmungsmache gegen die Demonstrierenden und einer nachträglichen Rechtfertigung der eskalativen Einsatzstrategie der Polizei.

 

 

Auflösung:
(Die folgenden links dienen der Dokumentation und spiegeln nicht notwendigerweise unsere politischen Ansichten wider noch stellen sie allgmeine Presse-Empfehlungen dar)
1B G20-Gipfel wird „Festival der Demokratie“
2C Dokumentation von Polizeigewalt unter g20-doku.org
3A apropos Gesetzesbrüche: Der überzeugte harte Hund
4B Camp-Räumung auf Entenwerder – Verfassungsrechtler: „Der Einsatz war rechtswidrig“
5B Während der G20-Proteste wurden weniger Polizisten verletzt, als die Polizei behauptet
6D Ermittlungen zu G20-Krawallen: Polizeivideo wirft Fragen auf, Tagesschau
7D Bundespolizisten vs Schwarzer Block: Streit um G20-Einsatz, SpiegelTV
8C G20-Prozess: Hartes Vorgehen gegen Fabio V., Panorama
9B Urteil gnadenlos
10A Sachschaden deutlich geringer als erwartet
11C NSU-Opfer erhalten 900.000 Euro Entschädigung
12A na, erkennt ihr sie wieder? genau, auch sie haben sich bei Panorama öffentlich geäußert  VERDI-JUGEND aus BONN zu den G20 Razzien – Pressekonferenz
13D G20-Fahndung, Hilfssheriffs und Männlichkeit

 

 

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13 Punkte: Wow, du warst wohl selbst im Sommer in Hamburg?!
9-12 Punkte: Cool, du scheinst schon einige Dinge in dieser Gesellschaft zu hinterfragen!
5-8 Punkte: Du solltest wirklich nicht alles glauben, was dir erzählt wird!
1-4 Punkte: Geh doch zur Jungen Union!
0 Punkte: Gib’s zu. Du arbeitest für die Polizei oder den Verfassungsschutz!