Liebe Genoss*innen,
als die 5 Angeklagten, die nun am kommenden Donnerstag in Hamburg vor Gericht stehen werden, wollten auch wir uns nun mal bei euch melden. Die gesamten Aktionen am jetzigen Wochenende, am Donnerstag zum Prozessbeginn und auch die Demo am 05.12. – die Unterstützung und Solidarität von verschiedensten Seiten die wir in den letzten Wochen erfahren haben hat uns Kraft gegeben und uns greifbar gemacht, dass wir
tatsächlich alle gemeint sind. Auch wenn es jetzt erstmal nur uns 5 getroffen hat, zeigt ihr so, dass wir alle zusammenstehen. Der Ausgang unseres Prozesses beeinflusst nicht nur die Verfahren gegen die knapp 80 weiteren Beschuldigten vom Rondenbarg. Er wird auch zeigen, inwieweit das Demonstrationsrecht beschnitten werden und linke Straßenpräsenz immer weiter kriminalisiert werden kann. Der Protest gegen die G20 und
das kapitalistische System für das sie stehen: Umweltzerstörung, Kriege; Flucht, Abschottung und Überwachung; Ausbeutung und Unterdrückung – den wir damals gemeinsam auf die Straße getragen haben ist immer noch legitim und notwendig. Wenn die Justiz uns deswegen verfolgt, dann zeigt sie schlicht und einfach nur, wessen Interessen sie durchsetzen soll: die der herrschenden Klasse.
Bewusst wird jetzt mit uns 5 jüngsten Angeklagten angefangen. Hinter der Begründung dafür, vermeintlich unsere Entwicklung nicht weiter zu behindern, steckt vielmehr die Möglichkeit für die Repressionsbehörden, diesen Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu führen und uns im Gerichtssaal zu isolieren.
Aber was soll überhaupt über 3 Jahre nach dem Gipfel verhandelt werden? Mehr als die Anwesenheit bei der Demo – wir 5 wurden im Rondenbarg festgenommen – kann niemanden der über 80 Betroffenen vorgeworfen werden.
Dennoch sollen wir für die nächsten Monate wöchentlich nach Hamburg fahren und so Studium, Ausbildung und unser sonstiges Leben auf den Kopf stellen …
Aber wenn wir uns hiervon verrückt machen und einschüchtern lassen, hat die Repression ihre Wirkung schon erzielt. Durch eure Solidaritätsaktionen schaffen wir es auch weiter nach vorne zu blicken und das Gerichtsverfahren kämpferisch zu führen. Wenn wir als linke Bewegung genau das schaffen: weitermachen trotz Repression und weiterhin für eine solidarische Gesellschaft zu kämpfen – dann haben wir schon gewonnen.
Genauso wie wir gerade viel Solidarität erfahren, wollen wir allen
anderen, von Repression betroffenen, unsere Verbundenheit ausdrücken.
United we Stand!